Risiko Betriebsunterbrechung
Die sichere Verarbeitung chemischer Stoffe hat für das Unternehmen Schill + Seilacher höchste Priorität. Dennoch kam es am sächsischen Standort Pirna im Dezember 2014 zur Explosion eines Reaktors. Wie sich später herausstellte, war menschliches Versagen die Ursache. Die traurige Bilanz des Unglücks: ein Toter, mehrere Schwerverletzte sowie ein hoher Sachschaden, auch in der Nachbarschaft des Werkes. Ein solch gravierender Vorfall, dessen Schäden mehrere Versicherungssparten umfassten, erfordert sofortiges, umsichtiges Handeln aller Beteiligten. Bereits am Tag nach dem Unfall stellte Funk ein Team aus Expert*innen zusammen, das Sofortmaßnahmen einleitete, um das Werksgelände und die unbeschädigt gebliebenen Anlagen zu sichern. Zwei Funk-Experten begleiteten den Schaden dabei vom ersten Tag bis zur Schlussregulierung. Der Gesamtschaden wurde nach ersten Schätzungen zunächst bei 100 Millionen Euro eingestuft. Sehr schnell kristallisierte sich jedoch heraus, dass der Betriebsunterbrechungsschaden deutlich über dem reinen Sachschaden liegen würde. Denn zum einen wurde bereits der technische Wiederaufbau auf mindestens 18 Monate geschätzt, zum anderen legten die Behörden zwischenzeitlich den gesamten Standort Pirna still – auch die Anlagen, die vom Unfall verschont geblieben waren. Da Pirna den anderen Standorten der Unternehmensgruppe als „verlängerte Werkbank“ diente, waren auch diese von der Unterbrechung betroffen. Um die Nachfrage der Kunden trotz des Schadens weiter zu bedienen, wurden kurzfristig Lohnfertiger gesucht und beauftragt. Denn es dauerte anderthalb Jahre und Dutzende von Gutachten, bis die Stilllegung für einen Teil des Werks aufgehoben wurde, erst insgesamt drei Jahre später durften alle vom Schaden nicht betroffenen Anlagen von Schill + Seilacher in Pirna wieder produzieren. Helge Jetschiny, Leiter Finanzen/Controlling bei Schill + Seilacher, kommentiert: „Die von den Behörden verhängte Stilllegung hätte um ein Haar dazu geführt, dass wir den Standort komplett hätten schließen müssen. Es drohte der unmittelbare Verlust von rund 120 Arbeitsplätzen in Pirna. Die exzellente Beratung und proaktive Schadensteuerung durch Funk hat dazu beigetragen, dass wir nun endlich sicher sind, dass es hier weitergehen wird.“